Themenbereich: 1. Erbfolge
Als Erblasser können Sie durch eine Verfügung von Todes wegen selbst bestimmen, wer Sie beerben soll. Sie sind dabei nicht an die gesetzliche Erbfolge gebunden und haben auch die Möglichkeit, Ihre Angehörigen zu enterben. Allerdings wird es als ungerecht empfunden, wenn in einem Erbfall die nächsten Angehörigen des Erblassers gar nichts erhalten. Aus diesem Grund steht diesen Personen ein sogenannter Pflichtteil zu. Voraussetzung ist jedoch, dass diese gesetzliche Erben geworden wären. Die Pflichtteilsberechtigten des Erblassers sind:
Die Pflichtteilsberechtigten haben gegen den durch eine letztwillige Verfügung eingesetzten Erben einen Anspruch auf Geldzahlung. Der Anspruch entsteht erst mit Ihrem Tod. Falls Sie diesen Anspruch auszuhebeln versuchen, indem Sie den Pflichtteilsberechtigten zwar in Ihrem Testament oder Erbvertrag mit einem Erbe bedenken, dieses Erbe aber geringer ist als die Hälfte des gesetzlichen Erteils, hat der Pflichtteilsberechtigte einen Anspruch auf einen Zusatzpflichtteil in der Höhe des Differenzbetrages.
Achtung: Der Pflichtteilsanspruch verjährt innerhalb von drei Jahren, nachdem der Erbe von dem Erbfall erfahren hat. Hat er den Erbfall jedoch nie zur Kenntnis genommen, verjährt er spätestens 30 Jahre nach dem Todesfall.
Ausnahmsweise können Sie einem nahen Angehörigen den Pflichtteil nur unter besonderen Voraussetzungen entziehen.
Beispiel:
Einem Kind als Pflichtteilsberechtigten können Sie den Pflichtteil nur dann entziehen, wenn es
Hinweis: Der frühere Entziehungsgrund des „ehrlosen oder unsittlichen Lebenswandels“ ist abgeschafft worden. Wenn Sie eine Entziehung des Pflichtteils in Erwägung ziehen, sollten Sie sich von einem Rechtsanwalt oder Notar beraten lassen.
...dass in Ratshausen mehr weibliche als männliche Personen leben